Mehr als neun Millionen Quadratmeter Sicherheits- und Performance-Isoliergläser verlassen pro Jahr die 19 Standorte von Semcoglas. Damit gehört die Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Westerstede zu den führenden Flachglasveredlern Deutschlands. Durch die Beteiligung am Euroglas-Floatwerk in Magdeburg/Osterweddingen ist die stetige Versorgung mit hochwertigem Floatglas sichergestellt. 2020 konnte trotz pandemiebedingter Einschränkungen ein Umsatz von 260 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Für 2021 plant Semcoglas eine Umsatzsteigerung von über vier Prozent und ein Wachstum von sieben Prozent in der Isolierglasfertigung. Neben Deutschland ist der Benelux-Raum ein wichtiger Zielmarkt.
Doch hervorragende Ergebnisse entstehen nicht durch Größe allein. Technologieführerschaft, absolute Kundenorientierung und die Fähigkeit, jederzeit auf neue Trends und Veränderungen am Markt reagieren zu können, sind die wichtigsten Treiber wirtschaftlichen Erfolges. Eine der größten aktuellen Herausforderungen für Semcoglas ist die durchgängige Digitalisierung sämtlicher Standorte und Unternehmensbereiche. Nur so
können Performance und Effizienz so gesteigert werden, dass Semcoglas seine Kunden auch in Zukunft mit bester Liefertreue und höchster Produktqualität bei fairen Preisen bedienen kann.
Auf dem Weg zu Industrie 4.0
Digitalisierungspartner von Semcoglas ist das Softwarehaus A+W, mit dem die Semco-Gruppe bereits seit Jahrzehnten zusammenarbeitet. Bis 2023 werden alle 19 Semco-Standorte mit den Branchenlösungen A+W Business und A+W Production inklusive spannender Neuentwicklungen ausgestattet sein. Bei Produktkonfiguration und Auftragsabwicklung setzt Semco sowohl auf die online-Bestellung über den Webshop A+W iQuote, der beim Kunden und bei Semco die kaufmännischen Prozesse beschleunigt und aufwändige Erfassungsprozesse überflüssig macht, als auch das bewährte digitale Verarbeiten von Bestelldaten über das EDI-Interface. Durch derart intelligente Lösungen erreicht Semcoglas einen deutlich höheren Automationsgrad, noch mehr Prozess-Stabilität im kaufmännischen wie im produktionstechnischen Bereich und gesteigerte Effizienz durch die intelligente Vernetzung der gesamten Unternehmensgruppe.
Zukunft hat begonnen
Im Frühjahr 2019 trafen sich die Projektteams von Semcoglas und A+W zu ersten Workshops, um das Projekt unter dem Namen Momentum auf den Weg zu bringen. Inzwischen ist die neue Software in mehreren Werken der Gruppe erfolgreich ausgebracht und es wird mit Volldampf an der weiteren Umsetzung gearbeitet. In einigen Werken wurde bereits mit Vorgänger-Versionen der aktuellen A+W-Software gearbeitet, in anderen musste ältere Fremdsoftware durch die neuen Systeme ersetzt werden. „Doch an keinem Standort“, erklärt Semcoglas-Projektleiter Thomas Graf, „gab es nach der Umstellung schwerwiegende Probleme mit der Produktion.“
Die Software steht zwar im Mittelpunkt, doch da gibt es ja noch mehr. Software und Anlagentechnik müssen zu hochfunktionalen Fertigungsumgebungen vernetzt, Daten müssen schnell und zuverlässig über intelligente Schnittstellen an die Maschinen übertragen werden. Unternehmensprozesse werden tiefgreifend verändert, Abläufe gruppenweit vereinheitlicht und effizienter gestaltet. Papiere und Produktionsmappen werden durch Scanner und Info-Terminals ersetzt. Prozesse wie interne Bestellungen, Verteilung von Aufträgen zwischen den Werken und Logistikplanung werden so erneuert, dass die Kapazitäten innerhalb der gesamten Semco-Gruppe bestmöglich ausgenutzt werden. So profitieren die Kunden durch Momentum noch mehr von der Gruppenstärke des Semco-Kompetenz-Netzwerks.
Papiere und Produktionsmappen werden durch Scanner und Info-Terminals ersetzt. Prozesse wie interne Bestellungen, Verteilung von Aufträgen zwischen den Werken und Logistikplanung werden so erneuert, dass die Kapazitäten innerhalb der gesamten Semco-Gruppe bestmöglich ausgenutzt werden. So profitieren
die Kunden durch Momentum noch mehr von der Gruppenstärke des Semco-Kompetenz-Netzwerk.
„Inzwischen sind“, so Geschäftsführer Michel Schüller, „die Projektteams von Semco und A+W zu einer Mannschaft zusammengewachsen, die zielführend und effizient zusammenarbeitet.“„Wir fühlen uns“, so Schüller weiter, „durch das vertrauensvolle Verhältnis und das hohe Leistungsniveau bei A+W gut aufgehoben, auch wenn es am Anfang ein wenig geknirscht hat. Aber das ist wohl in jedem Projekt dieser Größenordnung so.“
Ganzheitlich Digital
Die Semcoglas-Geschäftsleitung unterscheidet bewusst zwischen den Zielen Prozessdigitalisierung und der digitalen Transformation der Unternehmensgruppe, die das gesamte Semcoglas-Ökosystem umfasst und erheblich dazu beiträgt, die Bedürfnisse der Kunden auf sich schnell wandelnden Märkten noch früher zu erkennen und zu erfüllen.
Die größte Herausforderung dabei, so Michel Schüller, ist der Mensch selbst. „Die Denkweise im gesamten Unternehmen“, so Schüller, „wird durchgängig digitaler, die Beziehung zu Kunden und Lieferanten transparenter. Dieser ganzheitliche Ansatz stärkt unsere Geschäftspartner und sichert den langfristigen Erfolg von Semcoglas am Markt.“
Das bedeutet auch, dass IT-Technik im Unternehmen auf Führungsebene angesiedelt wird und die gesamte Ausrichtung des Unternehmens mitprägt. Das Ziel ist eine noch höhere digitale Servicekultur, mit der Semcoglas sich von seinen Mitbewerbern absetzen und erfolgreich weiterwachsen kann.
Digitale Versandorgasnisation